Sonntag, 31. Januar 2010

"Malroy". Ärmel zweiter Anlauf.

Der zweite Anlauf den Ärmel zu stricken auf Grundlage der gestrigen Rechnung.
Dank des Neuanfangs konnte ich nun wenigstens einen Rollanschlag machen.
Aber nun ist der Ärmel leider zu lang...
Ich habe bei Reihe 70 nachgemessen und  hatte dort bereits die gewünschten 28 cm Länge erreicht. Daraufhin habe ich verkürzt auf R74 und R 78, mit abketteln in R 82 und habe nun 83 cm.
Ärmel - zweiter Versuch

Was nun? Alles von vorn? Dritter Anlauf? Was stimmt hier nicht - meine Rechenkünste oder meine Fadenspannung? Ich glaube ja nicht, dass sich meine Fadenspannung täglich in diesem Ausmaß schwankt...
83cm - fünf cm mehr als errechnet... 

Fünf cm längere Ärmel, das entspricht genau der Länge der Bündchen. Man könnte das also einfach krempeln...Aber nervig ist es schon - wie soll man denn da was entwerfen/stricken, was nachher auch passt?

Samstag, 30. Januar 2010

"Malroy". Vorder-/Rückenteil spannen. Ärmel neu berechnen.

Die andere Kamera ist wieder aufgetaucht. Mir wäre es lieber, wenn ich wieder an meinen eigenen Apparat käme, aber hiermit kann ich Euch immerhin zwei Bilder liefern. Das Ladegerät ist noch immer verschollen. Und die Zwischenstandsbilder sind leider immer noch gefangen auf dem Handy.
Naja, was soll's.
Also hier:
 
so sieht das gute Stück jetzt aus

Aufgespannt mangels Alternativen auf dem Bügelbrett. (Ein dunkeblaues Vichykaro für regelmäßigere Aufspannung und wegen der Löcher im häßlichen Originalbezug wurde bereits im letzten Sommer erworben. Noch so'n Projekt, dass noch nicht begonnen wurde...)

Immerhin. Man kann ja schon was erkennen, wenn man will.
Man kann zum Beispiel erkennen, das Vorderteil und Rückenteil fertig gestrickt wurden, aber noch nicht an den Schultern zusammengenäht sind. (Mache ich nach dem Spannen). Eigentlich hätte ich die Schultern gerne zusammen abgekettelt und damit sofort und ohne Näherei verbunden, aber man soll laut Anleitung so merkwürdig schräge Schultern machen. Da geht das dann wohl nicht...In meiner grenzenlosen Einfalt hätte ich auch vermutet, dass Vorder- und Rückenteil gleich hoch sind. Is' aber nicht! Warum eigentlich? Muß die Schulternaht weiter "vorn" sitzen?
blaue Nadeln: Rückseite. Weiße Nadeln: Vorderseite. Seht Ihr den Höhenunterschied und die Stufe?

Merkwürdig war auch die Anleitung für den Ausschnitt vorne. (Der hintere Ausschnitt liegt auf einer Nadel still und wartet auf Wiederaufnahme beim abschließenden Kragenstricken.) Die Anweisung lautete nämlich, 2 Maschen vom Rand entfernt abk.(etteln?). Habe mich für Zusammenstricken entschieden. Wie soll das denn sonst gehen? Sicherlich ein Übersetzungsfehler. Kleine Testfragen, ob man noch mitdenkt.

Einen Ärmel nach der bewährten Rechenmethode (Anschlag wie Gr. 2, Länge wie Gr. 5) habe ich auch schon versucht. Leider klappt das ja mal gar nicht, wie knittingyards es mir auch schon angekündigt hatte...Viel zu kurz! Und mit meiner Maschenprobe wie immer nicht berechenbar!
 
zu kurzer Ärmel. Das machen wir noch mal neu.
Dieser Ärmel hat 56 Reihen. Meine Maschenprobe behauptete, sie habe 19R auf 10 cm Höhe. Demnach sollten 56 Reihen eigentlich die gewünschten 28 cm bringen, sogar etwas mehr (zum Krempeln, ähem), denn 3x19 bekanntlich 57. Es sind aber nur 21 cm Höhe erzielt worden. Ärgerlich. Und ein Hinweis, dass ich auf Maschenproben eigentlich verzichten kann, wenn sie sich später so massiv ändern. Denn das hieße ja: 28R=10cm Höhe... Immerhin entspricht das ja dann wieder den Angaben auf der Banderole...Die Maschenprobe zeigt hingegen nach wie vor das "alte" Ergebnis.
*kopfschüttel* Sehr merkwürdig.

Aber was muss ich denn nun tun? In der Breite komme ich mit den Größe-2-Angaben ja nach wie vor aus (also muss ich ab Bündchen insgesamt 22 M (beids 11x1) zunehmen. Der Ärmel soll 28 (kann ich nicht rechnen muss man krempeln können: besser 30) cm lang sein = 84 R. Das Bündchen "verbraucht" 14 R macht 70 R für elf beidseitige Zunahmen.
Ich versuch mal jede 6. Reihe, und für die vier nicht-geschrägten Reihen am Schluss einen Vierer-Abstand:
R15: Start Zopfmuster = 30M
R21: beids. +1M = 32M
R27: beids. +1M = 34M
R33: beids. +1M = 36M
R39: beids. +1M = 38M
R45: beids. +1M = 40M
R51: beids. +1M = 42M
R57: beids. +1M = 44M
R63: beids. +1M = 46M
R70: beids. +1M = 48M
R76: beids. +1M = 50M
R80: beids. +1M = 52M
R84: abketteln
Ob das klappt? Demnächst in diesem Theater Blog!

Zwischenbemerkung.

Warum verschwinden alle Sachen, die man dringend braucht, während überall nutzloser Kram offen sichtbar herumliegt?
Ich suche seit Tagen das Ladegerät für meine Kamera. Ohne Strohm keine Bilder.
Inzwischen suche ich auch die andere Kamera. Weggelaufen, einfach so.
Ich habe aus lauter Not hoch unscharfe Bilder mit dem Handy gemacht. Um sie vom Handy wieder zu enfernen, bräuchte ich a) ein Verbindungskabel Handy-Laptop (hatte ich das jemals?) oder b) die besch...eidene Bluetooth-Verbindung müsste endlich einmal funktioneren (was sie nicht tut) oder c) Blogger müsste in Deutschland endlich einmal sein moblog einführen. Dann könnte man direkt per MMS diesen Blog bestücken. Warum das im technischen Entwicklungsland USA funktioniert, aber nicht in Good Old Germany - man weiß es nicht.
Aber es nervt.
Und nein: Aufräumen ist keine Lösung. Wahrscheinlich liegen alle gesuchten Geräte (bis auf die andere Kamera) unter der Plane im renovierungsbedürftigen Zimmer. D.h. man kommt in den nächsten Tagen da nicht ran. Und weil das Zimmer darüber hinaus ziemlich leergeräumt wurde, herrscht vorläufig unaufräumbares Chaos.
Stricken beruhigt.
Alles wird gut.
Nur zeigen kann ich Euch - gar nichts. Sorry.

Donnerstag, 28. Januar 2010

"Malroy". Zwischenstand ohne Ärmel.

Nur ganz kurz und ohne Fotos, weil ich hier keine Kamera habe und mobile blogging geht ja immer noch nicht in Deutschland:
Vorgestern abend das Rückenteil, gestern abend das Vorderteil fertig gemacht. Fehlen also "nur noch" Ärmel und Kragen... das ging ganz schön schnell!
Leider habe ich kein kontrastfarbiges Fädchen mit dabei, deshalb werde ich die Ärmel wohl nicht mit Rollanschlag machen können. Schade, aber ein Luxusproblem...
Fotos reiche ich am WE nach!

Dienstag, 26. Januar 2010

"Malroy". Das 2. Knäuel. Ärmellöcher.

Das zweite Knäuel ist durch, das dritte bereits angestrickt.
Hier nur kurz zu den Ärmellöchern.
Sehr angenehm: man soll nur jeweils beidseitig für die Armausschnitte in allen Größen jeweils 4 M abketteln. Das heißt, ich muss mit meiner fremden Maschenprobe nix ändern, oder rechnen, und beim lustig in der Runde stricken stört das auch nicht. Denn natürlich werden Vorder- und Rückseite von nun an getrennt weitergestrickt.


Zwischenstand beim Ende des 2. Knäuels

Die hübsch-regelmäßigen Musterabstände machen das Finden der nicht vorhandenen Seitennaht ganz einfach. Zu Beginn der nächsten "Hin"runde also die ersten vier Maschen abketteln, sodass noch fünf rechte Maschen bis  zum Zopf bleiben. Gegenüber dann gleich acht abketteln für den anderen Ärmel, und am Ende der Runde geht's - wegen der unüberwindbaren Lücke - von nun an zurück.

Hin und her, hin und her, (nicht mehr) rundherum, das ist nicht schwer...

D. h. die Rückrunde beginnt wieder mit vier abgekettelten Maschen, das Vorderteil ignoriere ich künftig, da ich ja jetzt erstmal das Rückenteil "normal", also flach, fertigstellen muss.

(Müsste/sollte ich jetzt eigentlich Randmaschen stricken? Woher nehmen wenn nicht stehlen? Ich ignoriere die erstmal, wie immer, aber wenn jemand dazu eine Meinung hat... ich höre zu lese mit!)

Das Rundstrickkabel hilft erstmal bei der Maschenstillegung der Vorderseite. Das funktioniert bei dieser Höhe noch sehr gut, erschwert höchstens das Fotografieren.

Man kann erkennen, dass das Rückenteil, hier links, bereits wächst. 

Knäuel drei und vorsichtshalber auch vier und fünf sind in der Reisetasche. Mal sehen, wie weit ich in Anderswo komme! Am Wochenende kann ich wieder berichten.

Montag, 25. Januar 2010

"Malroy". Zwischenstand bei 23 cm.

Das zweite Knäuel hat noch einige Meter vor sich, und ein Problem ist auch nicht aufgetreten - wenn man davon absieht, dass ich "Rücken hab", was zum einen Zeit zum Stricken bedeutet, zum anderen das bequeme Sitzen beim Stricken (und das Bücken nach heruntergefallenen Utensilien: Bleistift, Zopfnadel etc) etwas erschwert (hat).
Aber die Anleitung sieht vor, dass bei einer Gesamthöhe von 23 cm die Ärmellöcher anfangen sollen. Deshalb bringe ich hier mal einen kurzen Zwischenstand:

Zwischenstand bei 23 cm

Sieht doch schon richtig wie ein Pullover aus!

23 cm entspricht hier offenbar ungefähr 50 Reihen

Ich hab's lieber (und mir von den Müttern bestätigen lassen), wenn die Pullis etwas länger sind. Gerade wenn die Kinder noch ab und zu im Wagen oder Buggy sitzen, rutschen die Pullis manchmal noch hoch. Und das mag ich selbst auch nicht... und natürlich passt so'n Kinderpulli notfalls noch ein paar Wochen länger. Ich werde also die 23 cm willkürlich noch etwas verlängern bis zum Ende des Zopfes, das sollten ungefähr 2 cm sein.

ziemlich fehlerfreies Muster - nicht schwer, beeindruckt aber die NichtstrickerInnen immer sehr... 

Tipp: Die meisten hilfreichen Sachen sind so banal, dass man sich kaum traut, sie auszusprechen. Aber vor dem Stricken neben das Zählmuster die Ziffern der Rapportreihen zu schreiben erspart eine Menge Rechnerei während des Strickens, was wiederrum die Konzentrationsteilung auf Hörbücher oder Fernsehprogramme wirklich sehr vereinfacht... Auch nach einer längeren Pause findet man sich einfach viel schneller wieder zurecht...



Also, noch 4-6 Reihen, dann mache ich Ärmellöcher und stricke Vorder- und Rückseite getrennt weiter.
Geht viel schneller als gedacht!

Am Rande zur Wolle:
Ich mag die Karisma. Sie hat einen guten Griff und läßt sich prima stricken ohne zu splitten oder zu hakeln. Aber sie ist auch echt kratzig.Das passt zwar irgendwie ganz gut zur etwas rustikalen Zopf-Optik, aber ein kuscheliger Pullover wird das wohl leider nicht. Ich hoffe, das ändert sich noch etwas nach dem Waschen...Und das Kind wird ja ohnehin irgendwas Langärmeliges darunter tragen.
Aber ich zweifle doch, ob ich noch einmal einen Kinderpulli aus Karisma stricken würde. (Von den weiteren vier Projekten für Weihnachten mal abgesehen, die Wolle ist schließlich gekauft, und als "Original" vorgesehen und weitere Gründe fallen mir auch noch ein bis ich damit beginne...)

Freitag, 22. Januar 2010

"Malroy". Rollanschlag. Das erste Knäuel.


Mittwochs fahre ich immer zu meinem "Zweitwohnsitz" - ich arbeite drei Tage in Anderswo, und habe dort für zwei Nächte ein karg möbliertes WG-Zimmer gemietet. Die Mitbewohner sind auch berufstätig, aber offenbar noch mehr als ich - jedenfalls arbeiten (oder feiern?) sie deutlich länger als ich und wir laufen uns nur selten über den Weg.
Das ist nicht weiter schlimm, ermöglicht es mir doch sowohl auf der ca. zweistündigen Zugfahrt als auch während meiner einsamen WG-Abende (kein Fernsehen) ausgiebig zu stricken, ohne dafür ungläubige Blicke oder Spott zu ernten. Und mit dem neuen MP3-Player und einem Zugang zu vielerlei Hörbüchern werde ich mich sicherlich nicht langweilen.

Hier also die Fortschritte:

Mittwoch abend: Anschlag und Bündchen


Angeschlagen mit einer Inox Rundstricknadel 4,5 (80 cm) habe ich die geforderte Maschenzahl für Größe 2: 27 Maschen. (eine im Kommentar angeregte erneute Maschenzählung brachte kein neues Ergebnis: offenbar hat das Garn wenig Memory...) Mal zwei, weil ich alles rundstricken will. Ich bin kein Fan des Matratzenstichs - warum Nähte provozieren, wenn es leicht ohne geht? Dieses Muster bietet sich zum Rundstricken geradezu an, mindestens bis zum Ärmelloch sollte es viel viel angenehmer zu stricken sein. Hoffe ich.
Also: 54 M in rot, denn ich brauchte einen Kontrast für den vorgeschlagenen Rollanschlag.
Da ich davon keine Fotos gemacht habe, dokumentiere ich dessen technische Finessen beim nächsten Mal. Wenn man es erstmal kapiert hat, ist dieser Anschlag sehr angenehm weil er diese herrlich weiche, elastische Bündchenkante bringt.
Wenn man das Kontrastgarn drin lässt, statt es rauszuribbeln, bekommt man eine hübsche Zierkante. Aber keine Angst, die lasse ich nicht drin, war nur zu faul zum Ribbeln.Das mache ich gleich.

ribbelribbelribbel... das rot soll da nicht sein.


Ich markiere den Beginn einer jeden Runde mit einem Klemmring, an dem ein Reihenzähler hängt. So vergesse ich hoffentlich nicht, ihn zu drehen. Eigentlich bietet auch das Zopfmuster eine gute Orientierung, aber da ich keine linken Rückreihen stricke, muss ich eben immer dran denken, wann eine "Zwischenreihe" zu stricken ist.

die glückliche 13. Reihe ist immer eine Hinreihe

Inzwischen habe ich das Muster glaube ich auch so gut drauf, dass ich es auf der Nadel erkennen kann. Im Endeffekt muss man sich beim Zopf ja immer nur merken, wo die linken Maschen hinwandern. Leider habe ich heute meine Zopfnadel in Anderswo liegen lassen. Mal sehen, ob ich hier noch einen Ersatz finden kann.
 
Man erkennt den Zopf schon. Und die Zöpfe helfen schön rhythmisch bei der Orientierung im Strickstück...

Und das ist der Status Quo nach dem ersten Knäuel - sieht doch schon nach was aus! Und inzwischen glaube ich auch, dass da ein Kind reinpasst - das Bündchen wirkte doch arg eng auf der Nadel - aber so ist das eben bei 1/1 Rippen!

 Dieses war der erste StreichKnäuel, und der zweite folgt sogleichist kein Gräuel...


Den nächsten Status gibt's dann beim nächsten Knäuel. Oder beim nächsten Problem. Mal schauen, was zuerst kommt...

Dienstag, 19. Januar 2010

"Malroy". Rechenspiele mit der Maschenprobe.

Da die Maschenprobe ja ergeben hat, dass mein Gestrick nichts mit den von der Anleitung vorgeschlagenen Maßen zu tun haben würde, musste ich wohl oder übel rechnen. Mist.

Wieso sagt einem eigentlich nie jemand, das Stricken ein hochmathematisches Hobby ist? Flächen berechnen, Wollmengen berechnen, Maschenproben umrechnen - ständig hat man einen Taschenrechner, Abakus oder Bleistift und Papier in der Hand und schmiert irgendwelche Zahlen in Anleitungen. Leider nützen die beim nächsten Projekt dann wieder gar nichts mehr, weil man entweder wieder ganz andere Wolle benutzt (aber super-gras-grün!!!), oder das vermaledeite Gör schon wieder 10 cm. gewachsen ist.
Und statt dass Millionen von Strickerinnen weltweit (und es sind doch meist Frauen, scheint mir) sich alle mal zusammen tun und laut und vernehmlich sagen:
"Watt soll datt heißen, Mädschn könn kein Mathe?!?"
glauben sie es (fast) alle selbst und reden sich bescheiden auf Erfahrungswerte raus. (Guckstu hier: http://tichiro.net/?p=1832)

Liebe Strickerinnen da draußen: Wer den Wollbedarf für einen 12-Farben Fair-Isle-Sweater (aber in Größe M statt XL und mit längeren Ärmeln aber kürzeren Bündchen und einem ganz anderen Kragen... etc.) auch nur näherungsweise bestimmen kann, kann auch Luft-und Raumfahrttechnik studieren! Soo jedenfalls kommt die Frauenbewegung nicht voran...

Aber ich schweife ab.
Die Maschenprobe ist also 18x18 statt 28x28. Das kann man doch ganz leicht ausrechnen. Ähm.

Also die Anleitung hat eine kleine Skizze des zu erstellenden Objekts mit ominösen Zahlen dran. Ein genauer Vergleich mit dem Text ergibt: das sollen die Maße in Zentimetern sein.

Entschuldigt das schlechte Bild. Dies ist ein Strickblog, kein Fotoblog.


Wenn also das Vorderteil/Rückenteil 31 cm breit werden soll, brauche ich (18M sind 10 cm, 18 mal 3 sind 30 cm sind 54 M plus 1cm sind 2 M, macht zusammen) 56 M meiner Strickerei und dann habe ich die richtige Breite. Mit 54 M Anschlag ist in der Anleitung die Größe 2 angegeben. Die Länge bzw. Höhe steht ja im Text - also orientiere ich mich einfach an Größe 2 statt Größe 5 und nehme ansonsten ein Maßband zur Hilfe.

Hurra! NASA, EADS  - ich komme! Ihr habt nur auf mich gewartet!

"Malroy". Vorbereitung und Maschenprobe.

Teil des erfolgreichen Projektmanagements ist, dass man sich
1. über alle notwendigen Schritte des Projekts klar wird
2. diese einhält oder
3. ggf. adaptiert.

Aus einigen leidvollen Erfahrungen in der Vergangenheit habe ich gelernt, dass ich das langsam auch mal auf meine Hobbies übertragen sollte. Man hat dann viel mehr Spaß damit und deutlich größere Erfolgserlebnisse. Wenn ich nur nicht so ungeduldig wäre!



Also erst einmal zum CopyShop und die Anleitung kopieren, damit man darin herumschmieren kann ohne das geliebte Original zu zerstören... Dabei kann man auch gleich die projektrelevanten Anweisungen (z. B. richtige Größe) markieren. Bestenfalls fällt einem auch auf, dass man noch Kleinteiliges wie Knöpfe oder so braucht (hier: nicht), oder es auf der nächsten Seite noch weiter gegangen wäre...


 
 
Auch immer gut, wenn man die Zöpfe (noch) nicht aus dem ff beherrscht: Grafik mit Textanleitung farbig anpassen. Man findet sich dann einfach schneller zurecht.
Und dann kann es losgehen!

Obwohl...
...alle Profis, die was vom Stricken zu verstehen scheinen, bestehen auf auf der Maschenprobe. Ich habe das schon oft großzügig ignoriert - gleiche Wollstärke, gleiche Nadeldicke: das passt schon irgendwie!
Tja. Leider nicht. Wenn mir bisher etwas mißlungen ist, dann in der Regel, weil die Pullis oder Jacken am Ende doppelt so breit waren wie geplant. Und all die Zeit und Mühe (und ja, auch Geld), die man investiert hat, resultieren in einem unsäglichem Lappen, in den man nicht mal einem wehrlosen Säugling hüllen kann.

Also: Maschenprobe!
ein schöner Nebeneffekt ist dabei, dass man das mehr-oder-weniger komplizierte Muster dabei schon einüben kann (grad bei Zöpfen brauche ich das), sodass man sich von der Strickschrift lösen und das gewünschte Muster auf den Nadeln erkennen kann...

 Die Banderole wünscht Nadeln Nr. 3,5 - 4, die Anleitung geht von einer Nr. 4 aus. Probiere also Nadeln Nr. 4, und Karisma strickt sich wunderbar, wenn sie auch nach all der Superlana vom letzten Jahr ungewohnt kratzig scheint. Das wird auf jeden Fall ein warmer Winterpulli, aber hoffentlich zieht das Kind ihn auch an. Kratzige Pullis mögen ja nur die Großen, und selbst die kaufen lieber Kaschmir... :-D Die Wolle riecht auch ein bißchen nach Schaf - nicht unangenehm, aber sehr, wie soll ich sagen... authentisch? Ich schlage 30 M an und stricke zwei Musterrapporte, um sicher zu gehen.


 Das Ergebnis soll gespannt werden - ich habe keine rechte Unterlage für sowas und habe mir daher die Pinnwand ausgeborgt. Letztes Jahr habe ich sie in einem Anflug von Deko mit roten Vichy bespannt, das Karo macht die Spannerei natürlich viel einfacher. Soll ja auch gerade werden! Links habe ich schon angefeuchtet, das macht die Wolle auch gleich viel weicher...


Detail der Maschenprobe

Wer genau hinsieht, kann erkennen, dass ich das Muster noch nicht ganz drauf habe... der obere kleine Zopf hat seinen eigenen Kopf. Aber das kriegen wir auch noch hin. Und wenn nicht: Perfekt ist nur Allah sagen die persischen Teppichknüpfer angeblich und machen absichtlich Fehler rein. Ist ja schließlich handgemacht! (Um Ausreden darf man nie verlegen sein!)
Und jetzt: zählen!

 
Letztes Jahr habe ich mir zur Vereinfachung des Vorgangs mal dieses 10x10 cm große Pappfenster gebastelt. 
Ergebnis der Maschenprobe:
19M x 19R
laut Banderole erwünschtes Ergebnis:
21M x 28R
bitte was? die zwei Maschen Unterschied kann man ja auf den Zopf schieben... aber 9 Reihen Unterschied?!
laut Anleitung erwünschtes Ergebnis mit unbekannter Wolle aber gleicher Nadelstärke:
28M x 28R
 
Uups. Na, wenigstens ist das auch ein "quadratisches" Ergebnis. 
Nun muß ich wohl rechnen. 
Sch...&/()
Aber natürlich war das irgendwie der Sinn der Übung.

Montag, 18. Januar 2010

Projekt: Geburtstagspullover für den älteren Neffen. Bouton d'Or "Malroy"

Mein größerer Neffe hat im April Geburtstag. Bisher ist er noch nicht so doll bestrickt worden, obwohl es letztes Jahr eine knallgrüne Jacke mit Reißverschluss gab (links im Bild). Ich bin nicht sicher, ob die gut ankam - mir hat sie gefallen - oder überhaupt gepasst hat...


Dieses Jahr sind wir strategischer vorgegangen. Sicherheitshalber werde ich mich zukünftig immer mit der Mutter der zu bestrickenden Kinder abstimmen, schließlich weiß die am besten, was die Kinder schon im Schrank haben bzw. noch brauchen können.

Ich besitze zwei wunderbare Zeitschriften mit Kindersachen von Bouton d'Or: No 13 und No 14, beide leider längst vergriffen.


Was mir daran so gefällt: alle Sachen sind klassisch, zeitlos, über Jahrzehnte weitervererbbar und größtenteils so süß, dass man gar nicht weiß, welches Teil man zuerst stricken soll. In jedem Heft sind 70 oder 80 Modelle für Kinder im Alter von 0 bis 14, und alle Modelle gibt es in mehreren Größenangaben. Die Fotos sind super und da die Modelle nicht am Kind präsentiert werden, kann man meistens auch erkennen, wie das fertige Teil einmal aussehen soll.

Nachteil: Anleitungen und Grafiken sind zwar ok, aber nicht unbedingt anfängertauglich. Obwohl mich das nie gestört hat, und ich zähle mich immer noch zu den Anfängerinnen, noch dazu bin ich Autodidaktin... Aber das Layout ist horrend. Manchmal ist es gar nicht so einfach, die richtige Anleitung den Abbildungen und Strickcharts zuzuordnen.Außerdem habe ich bisher erst einen Woll-Laden gesehen, der die Zeitschriften und die Original-Wolle bevorratet, und der ist weit weg in Berlin. Und dann fand ich die Original-Wolle auch echt happig im Preis.

Mir ist zwar klar, dass Qualität ihren Preis hat und selber machen nicht automatisch "billiger als im Laden" bedeutet. Aber wenn ich deutlich mehr als 20 Euro an Material für ein Teil investieren muß, kann ich mir dieses Hobby schlichtweg nicht mehr leisten. (Meinen "Stundenlohn" kann ich ohnehin gar nicht erst veranschlagen, deshalb stricke ich ja auch nur für die Familie oder so enge Freunde, dass ich die Teile irgendwann ohne zu erröten zurückfordern kann...)
Bisher bin ich mit anderer Wolle aber immer ganz gut klar gekommen - oder wäre es, wenn ich mich an die Maschenproben gehalten hätte... ähem. Aber dank ordentlichem Projektmanagement wird das ja jetzt alles besser.

Bestellt wurde also aus Heft 13 (im Bild oben: rechts; im Bild unten: oben) die Nummer 7: ein Pullover namens "Malroy" in Größe 5 (4 Jahre) (der Neffe wird drei, aber der Wollpulli soll ja auch im darauffolgenden Winter noch passen...).

"Malroy" oben links...

Bei der Wolle hat sich die Mutter für Drops "Karisma" in mittelgrau (21) entschieden - das müsste hinhauen, die Maschenprobe wirds zeigen... Leider gibt Bouton d'Or nie die Lauflänge der vorgeschlagenen Wolle an, ich hoffe also, mit den dort vorgeschlagenen acht Knäuel gut ausgestattet zu sein. Bisher hatte ich aber bei solchen Gelegenheiten immer drei Knäuel übrig. Aber zuviel macht ja nix...



Anleitung, Material, Einverständniserklärung der Eltern - alles da. Es kann also losgehen!

http://www.boutondor.com/

Sonntag, 17. Januar 2010

Auf der Nadel: Spiralsocken.



Mit einem von einem sehr alten Projekt übriggebliebenen, fast vollen Knäuel Regia Sockenwolle in Jeansblau (Banderole ist leider schon lange verloren gegangen) habe ich mal probehalber an ein Paar Spiralsocken gemacht, wie sie in mehren Anleitungen durch Blogland geistern.
Ich habe mich für diese Version entschieden:

Muster/Anleitung:
  • Nadelspiel Nr. 2,5
  • Anschlag: 60 M/ 15 M pro Nadel
  • 3 Reihen 1/1 Bündchen
  • 5 M rechts/ 5 M links, alle 5 R um eine M nach links versetzt, sodass eine Spiralform entsteht

Alternativen: 
3er oder 4er Rhythmus, das hängt natürlich auch von Wolle und geplanter Größe ab. Meine sollen mal einer Größe 36 passen.
Tipp: 
Mein Nadelspiel ist unregelmäßig belegt: 20/10/20/10. Dadurch fange ich jede Nadel mit rechten Maschen an.


Beschriebene Vorteile angeblich: 
  • one size fits all
  • keine aufwendige Ferse
  • vergleichsweise schnell und unkompliziert zu stricken
  • durch Spiralstrick gute Paßform

bisherige Einschätzung/Erfahrungen:
  • einfach zu stricken heißt auch: etwas langweilig...
  • fertige Socke passt jetzt nicht sooo toll: scheint am Spann zu weit zu sein. (muss ich aber nochmal mit Schuh probieren)


momentanes Problem:
wie es aussieht, reicht mein Rest wohl kaum für eine zweite Socke gleicher Länge... mal sehen, wie weit ich komme!

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Nachtrag:
Da die Wolle tatsächlich nicht gereicht hat, habe ich alles wieder aufgeribbelt. Nächstes Mal versuche ich es mit 4/4 oder gar 3/3, vielleicht sitzt das besser. Und natürlich mit einem anderen, volleren Knäuel. Dieses hier muss seine Bestimmung noch finden.

Samstag, 16. Januar 2010

Ja, is' denn heut' schon wieder Weihnachten?


Zu Weihnachten 2009 habe ich zwei Nichten (eine ist fünfeinhalb und die andere fast fünf) und zwei Neffen (zweieinhalb und fast zwei) mit Strickjacken beschenkt. (Über alte Projekte werde ich hier evtl. noch nachträglich berichten, vielleicht aber auch nicht.)

Klassische Janker im Trachtenstil, kraus rechts und mit abgesetzter Borte, erstmalig nach selbst hergestellter Anleitung (wobei die wahrscheinlich nicht viel taugt...) Für die Mädchen eine graue mit weißer Borte, und eine weiße mit grauer Borte, für die Jungs eine grüne mit grauer Borte, und eine graue mit schwarzer. Auf diese Weise können die Jacken wunderbar an (andersgeschlechtliche) Geschwister vererbt werden - wer weiß schon, auf welche Seiten so eine Knopfleiste wirklich "gehört" - ich jedenfalls nicht!

Wunderbarerweise passten die Jacken alle, obwohl ich  die "Modelle" ja nicht zur Hand gehabt hatte, und obwohl besagte "Modelle" zudem noch während der gesamten Strickerei weiterwuchsen. Wie Kinder das eben so tun... Und offenbar gefielen die Jacken auch, denn die Kids haben sie sofort alle angezogen und auch gleich anbehalten und gefielen sich alle ganz gut darin. Auch die Eltern waren damit zufrieden.

Engelchen in Stickjacken

Das einzige Problem war die Wolle, eine Flammé-Sorte mit dicken weißen Knubbeln ab und an. Bei der weißen Jacke fiel das nicht so ins Gewicht, und bei der grau-schwarzen hatte ich die weißen Knubbel-Stellen herausgeschnitten, dafür aber hunderte von Knoten zu vernähen - auch nicht optimal! Aber es hatte zuerst die (stark heruntergesetzte) Wolle gegeben, und dann erst das Projekt, und alles in allem war ich doch zufrieden damit.

Damit aber das nächste Mal wirklich alle (d. h. vor allem auch die Eltern)  zufrieden sind, haben wir uns noch unter dem Weihnachtsbaum zusammengesetzt und die Bestellung fürs nächste Weihnachtsfest aufgegeben bzw. -genommen. Ja, und für den 3. Geburtstag des älteren Neffens im April... Langeweile wird demnächst also nicht aufkommen, im Gegenteil - hoffentlich habe ich mir bei all diesen Terminbestellungen nicht etwas zu viel aufgehalst! Auch deshalb ist dieser Blog entstanden...

Tja, und heute kam dann das Paket mit der bestellten Wolle: 2150 g, 23 Knäuel Drops Karisma in vier Farben für 5 geplante Pullover! Details folgen dann in den nächsten Posts. Hier schon mal ein Teaser!




Freitag, 15. Januar 2010

Es gibt immer irgendwas zu tun!

Ich komme nicht aus einer Bastlerfamilie, aber habe mit 14 eine alte Pfaff geerbt und auch bedienen gelernt.

In der Schule haben wir auch Häkeln gelernt. Leider kann der Mensch nur soundsoviele Topflappen brauchen... Dank Internet gibt es nun auch alternative, teils sogar tragbareAnwendungsmöglichkeiten.
Sticken geht eher nicht so gut - aber ich kann ja auch nicht zeichnen: keine Geduld, wenig Sinn für Farben.
Während des Studiums kam sporadisches Stricken dazu: nur für Babies/Kleinkinder, da hat man schneller ein Erfolgserlebnis und muss den Kram nicht selbst tragen.
Aber auch nur für Menschen, die meine Werke gut behandeln und im Bedarfsfall zurückvererben, da achtet man sorgfältiger auf Qualität...
Im großen und ganzen macht es einfach Spaß, als kopfarbeitender Schreibtischmensch ab und zu mal etwas herzustellen. Etwas, was man in der Hand halten kann, und herumzeigen. Zum Verkaufen oder auch nur Verschenken reicht die Qualität leider meistens nicht... :-)
UND es ist viel schwieriger, beim Fernsehen nebenbei zu essen, wenn man bspw. zwei Stricknadeln in der Hand hat! (nicht zu unterschätzen!)
Auch Kochen, Backen, Einwecken hat mir immer schon Spaß gemacht. Alles strikt auf Amateurniveau, nichts schmeckt zweimal hintereinander gleich!

Und weil ich am Ende des Jahres oft schon nicht mehr weiß, was ich alles "geleistet" habe, soll dieser Blog mir helfen, meine "Projekte" zu managen. Und da habe ich mir für 2010 schon wieder einiges aufgehalst...
Ich werde meine Projekte also teilen, vielleicht finden sich unter den craftbloggern und Bastelmuttis ja einige Leser(innen), die mir mit Rat und Zuspruch zur Seite stehen können/wollen. In der Gruppe macht das Werkeln schließlich immer doppelt so viel Spaß.